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Geschichte der Sozialdemokratie vor Ort

Es war ein beschwerlicher Weg die Sozialdemokratie in Einöd zu etablieren, ja zur dominierenden politischen Kraft im Ort werden zu lassen.

Dank unseres Ortarchivs wissen wir, dass im Jahre 1884, also vor rund 130 Jahren, der Gemeinderat zu Einöd von der Obrigkeit aufgefordert war zum „Vollzug des Gesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ einen zweiten Nachtwächter einzustellen. Der Gemeinderat hielt dies damals jedoch nicht für erforderlich, da sich nach seiner Meinung „kein einziger Bürger dieser Gemeinde mit solchen Ideen beschäftige…“.

Der damalige Gemeinderat konnte sich ja auch seiner Sache noch sicher sein. Denn im Gegensatz zum Reich, konnten sich an der Saar Sozialdemokraten und Freie Gewerkschaften organisatorisch nicht festigen. Dies lag zu einem guten Teil an der antisozialdemokratischen Politik des Freiherrn von Stumm-Halberg, der preußischen Bergwerksverwaltung sowie der katholischen Bevölkerungsmehrheiten. Bei den Reichstagswahlen 1907 gab es für den sozialdemokratischen Bewerber gerade einmal 16 Stimmen im Dorf.

Nach dem Ende des Kaiserreiches und der Revolution 1918/19 gewinnen die Sozialdemokraten an der Saar bei den einzigen freien Wahlen zu einem deutschen Parlament, an denen sie bis 1945 teilnehmen dürfen, am 19. Januar 1919, 36 % der Stimmen.

Das Ergebnis dieser Wahl zur Nationalversammlung ermutigt die SPD, ihre Organisation auf- und auszubauen. Die Gründung unserer Ortsgruppe, am 31. März 1919, fällt in diese Phase.

Außerhalb des Landkreises Saarbrücken konnte die SPD jedoch nur in Orten mit überwiegend protestantischer Bevölkerungsmehrheit Fuß fassen; Einöd ist hierfür ein Beispiel.

Namentlich sind uns zwölf Gründungsmitglieder bekannt: aus dem so genannten „Neu-Einöd“, einem Teil des heutigen Wörschweiler: ein Abecker, Ludwig Korst, Adam Blees, Ludwig Fuchs, Philipp Stauner; aus dem Ortsteil Schwarzenacker: Franz Bachmann, Wilhelm Uhl und aus Einöd: Hermann Hussong, Friedrich Hatzfeld, Jakob Mohrbacher, Heinrich Eicher und Wilhelm Garbe. Als erster Vorsitzender wurde der Lehrer Heinrich Eicher und zu einem Stellvertreter Hermann Hussong gewählt.

 

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Dokumentation der Geschichte der SPD Einöd

veröffentlicht in Einöder Geschichtsblätter, Jahrgang 16, Nummer 2/2009, 

Herausgeber: Ortsarchiv Einöd  

Notizen über 90 Jahre Sozialdemokratie in Einöd  

Vortrag bei der Festveranstaltung am 24. April 2009 zum 90-jährigen Bestehen der SPD Einöd

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erhältlich über Ortsarchiv Einöd und Otto Stock, Tel. 06848-557

 


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